Impuls zum 2. Mai 2021
Von Pater Wolfgang Jungheim, pax christi Rhein-Main, Koblenz
Sonntagsimpuls 2. Mai nach dem Tag der Arbeit(slosigkeit)
Mit Jesus verbunden und durch seinen Heiligen Geist gereinigt,
können wir gute Früchte bringen.
Aus welchem Geist handeln wir, das ist die Frage an uns und unser
glaubwürdiges Leben im Sinne Jesu.
Unser Papst stellt uns 2021 gerade in dieser Pandemie den hl.
Josef vor, legt uns sein Leben ans Herz......
*als der, der sein Leben mit seinen Herausforderungen annimmt
und achtsam bleibt für die, die ihm am Herzen liegen und die ihm
Gott ans Herz legt...und so auch sie annimmt
*als der, der seine Arbeit tut als sein Beitrag für die ihm
Anvertrauten und damit den Wert von Arbeit herausstellt, heiligt..
Lesung 1 Joh 3,18-24
18 Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit. 19 Daran werden wir erkennen, dass wir
aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart
beruhigen. 20 Denn wenn das Herz uns auch verurteilt – Gott ist größer
als unser Herz, und er weiß alles. 21 Liebe Schwestern und Brüder,
wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott
Zuversicht: 22alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir
seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. 23 Und das ist sein Gebot:
Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und
einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht. 24 Wer seine Gebote
hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt,
erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat.
Evangelium Joh 15,1-5
1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. 3 Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. 4 Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Vater im Annehmen
Josef nimmt Maria ohne irgendwelche Vorbedingungen an. Er vertraut auf die Worte des Engels. „Der Edelmut seines Herzens lässt ihn das, was er vom Gesetz gelernt hat, der Liebe unterordnen. Heute stellt sich Josef dieser Welt, in der die psychische, verbale und physische Gewalt gegenüber der Frau offenkundig ist, als Gestalt eines respektvollen und feinfühligen Mannes dar, der, obwohl er nicht im Besitz aller Informationen ist, sich zugunsten des guten Rufs, der Würde und des Lebens Marias entscheidet. Und in seinem Zweifel, wie er am besten handeln soll, half ihm Gott bei der Wahl mit dem Licht der Gnade für sein Urteil.“
Oft geschehen in unserem Leben Dinge, deren Bedeutung wir nicht verstehen. Unsere erste Reaktion ist oft die der Enttäuschung und des Widerstandes. Josef lässt seine Überlegungen beiseite, um dem Raum zu geben, was geschieht. Wie rätselhaft es ihm auch erscheinen mag, er nimmt es an, übernimmt Verantwortung dafür und versöhnt sich mit seiner eigenen Geschichte. Wenn wir uns nicht mit unserer Geschichte versöhnen, werden wir auch nicht in der Lage sein, den nächsten Schritt zu tun, denn dann bleiben wir immer eine Geisel unserer Erwartungen und der daraus resultierenden Enttäuschungen.
Das geistliche Leben, das Josef uns zeigt, ist nicht ein Weg, der erklärt, sondern ein Weg, der annimmt. Nur von dieser Annahme her, von dieser Versöhnung her können wir auch eine größere Geschichte, einen tieferen Sinn erahnen. Es scheint wie ein Widerhall der leidenschaftlichen Worte Ijobs, der auf die Forderung seiner Frau, sich gegen all das Böse aufzulehnen, das ihm widerfährt, antwortet: „Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?“ (Ijob 2,10).
Josef ist kein passiv resignierter Mann. Er ist ein mutiger und starker Protagonist. Die Fähigkeit, etwas annehmen zu können, ist ein Weise, wie sich die Gabe der Stärke, die vom Heiligen Geist kommt, in unserem Leben offenbart. Nur der Herr kann uns die Kraft geben, das Leben so anzunehmen, wie es ist, und selbst dem, was darin widersprüchlich, unerwartet oder enttäuschend ist, Raum zu geben.“...
Hier geht es wieder um jenen christlichen Realismus, der nichts von dem, was existiert, wegwirft. In ihrer geheimnisvollen Unergründlichkeit und Vielschichtigkeit ist die Wirklichkeit Trägerin eines Sinns der Existenz mit ihren Lichtern und ihren Schatten. Deswegen kann der Apostel Paulus sagen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht« (Röm 8,28). Und der heilige Augustinus fügt hinzu: »Auch das, was böse heißt (etiam illud quod malum dicitur)“.19 In dieser Gesamtperspektive gibt der Glaube jedem glücklichen oder traurigen Ereignis einen Sinn.
Es liegt uns fern, zu meinen, „glauben“ bedeute, einfache vertröstende Lösungen zu finden. Der Glaube, den Christus uns gelehrt hat, ist vielmehr der Glaube, den wir am heiligen Josef sehen, der nicht nach Abkürzungen sucht, sondern dem, was ihm widerfährt, „mit offenen Augen“ begegnet und persönlich Verantwortung übernimmt.
Die Annahmebereitschaft Josefs lädt uns ein, andere nicht auszuschließen, sondern sie so anzunehmen, wie sie sind, besonders die Schwachen, denn Gott erwählt das Schwache (vgl. 1 Kor 1,27), er ist ein „Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen“ (Ps 68,6) und gebietet uns, die Fremden zu lieben.20Gerne stelle ich mir vor, dass die Haltung Josefs Jesus zum Gleichnis vom verlorenen Sohn und vom barmherzigen Vater inspiriert hat (vgl. Lk 15,11-32).
Vater und Arbeiter
Ein Aspekt, der den heiligen Josef auszeichnet und der seit der Zeit der ersten Sozialenzyklika Rerum novarum von Leo XIII. hervorgehoben wurde, ist sein Bezug zur Arbeit. Der heilige Josef war ein Zimmermann, der ehrlich arbeitete, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern. Von ihm lernte Jesus, welch ein Wert, welch eine Würde und welch eine Freude es bedeutet, das Brot zu essen, das die Frucht eigener Arbeit ist.
In dieser unserer Zeit, in der die Arbeit wieder zu einem dringenden sozialen Thema geworden zu sein scheint und die Arbeitslosigkeit manchmal drastische Ausmaße annimmt – auch in Ländern, in denen seit Jahrzehnten ein gewisser Wohlstand herrscht –, ist es notwendig, die Bedeutung einer Arbeit, die Würde verleiht, wieder ganz neu verstehen zu lernen. Unser Heiliger ist dafür Vorbild und Schutzpatron.
Die Arbeit wird zur Teilnahme am Erlösungswerk selbst, sie wird zu einer Gelegenheit, das Kommen des Reiches Gottes zu beschleunigen, das eigene Potential und die eigenen Qualitäten die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sie in den Dienst der Gesellschaft und der Gemeinschaft zu stellen; die Arbeit wird nicht nur zu einer Gelegenheit der eigenen Verwirklichung, sondern vor allem auch für den ursprünglichen Kern der Gesellschaft, die Familie. Eine von Arbeitslosigkeit betroffene Familie ist Schwierigkeiten, Spannungen, Brüchen, ja der verzweifelten und weiter in die Verzweiflung führenden Versuchung der Auflösung stärker ausgesetzt. Wie können wir über die Menschenwürde sprechen, ohne uns dafür einzusetzen, dass alle und jeder Einzelne eine Chance auf einen würdigen Lebensunterhalt haben?
Der Mensch, der arbeitet, egal welcher Aufgabe er nachgeht, arbeitet mit Gott selbst zusammen und wird ein wenig zu einem Schöpfer der Welt, die uns umgibt. Die Krise unserer Zeit, die eine wirtschaftliche, soziale, kulturelle und geistliche Krise ist, mag allen ein Aufruf sein, den Wert, die Bedeutung und die Notwendigkeit der Arbeit wieder neu zu entdecken, um eine neue „Normalität“ zu begründen, in der niemand ausgeschlossen ist. Die Arbeit des heiligen Josef erinnert uns daran, dass der menschgewordene Gott selbst die Arbeit nicht verschmähte. Die Arbeitslosigkeit, von der viele Brüder und Schwestern betroffen sind und die in jüngster Zeit aufgrund der Covid-19-Pandemie zugenommen hat, muss zum Anlass werden, unsere Prioritäten zu überprüfen. Bitten wir den heiligen Josef, den Arbeiter, dass wir einmal verbindlich sagen können: Kein junger Mensch, keine Person, keine Familie ohne Arbeit!“
(aus dem Papstschreiben)
Meine Deutung
Josef handelt verantwortungsvoll seiner schwangeren Verlobten gegenüber und setzt damit Zeichen gegen Gewalt an Frauen und gegen unbarmherziges fundamentalistisches Denken... Wichtig auch heute noch, auch bei uns Christ*innen...
Josef sieht in der Arbeit sein Beitrag für die ihm Anvertrauten und so auch für die Gesellschaft, an deren Erhalt er so mitwirkt und legt damit den Grund, das Jesus einfordert „Wer arbeitet hat Recht auf seinen Lohn“. Dies ist grundlegend bis heute und schließt ein, dass für gerechte Löhne Sorge getragen wird und für das Recht auf Arbeit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Dies stärkt Demokratie und Gesellschaft und macht deutlich, wie wichtig Gewerkschaften auch heute sind! Nicht ohne Grund sind diese immer wieder auch heute bekämpft .... und alle notwendigen NGOs ...
Ein Lehrstück für Anti-Demokratie
Politiker machen Reklame für einen Konzern, der gegen
Demokratie verstößt, und bahnen Wege für ihn … Autokonzerne und
ihre Lobbymacht sind gerade für uns in der BRD herausfordernd, gefährlich...
(Turbo, Tempo, Tesla – Elon Musk in Brandenburg | Frontal21
YouTube · ZDFheute Nachrichten )
Er baut ohne Baugenehmigung
Er baut und bohrt in Wasserschutzgebiet
Er rodet Wälder im Zeitalter des Klimawandels
Er lässt keine Gewerkschaften zu Zug kommen weder mit Tarifverträgen noch mit Betriebsrat
Er baut mit Geld des deutschen Staates und Volkes
Er wirbt nicht in der Region für Arbeitskräfte
Gesundheitsminister lobt ihn wegen vorbildlich-innovativem Unternehmertum
Cum-Ex-Geschäfte, Wirecard, Maskenlobbyprofit .... und Tesla ... Werbung gegen Demokratie und unsere Parteien, besonders Regierungsparteien ....
Halbherziges Lieferkettengesetz, lückenhaftes Lobbyregistergesetz ...
Freihandelsabkommen mit eigenen Schiedsgerichten und auch hier Gefahr, dass Tesla u.a. am Schluss noch „entschädigt“ wird von denen, die Tesla schädigt ... All dies stärkt nicht unser Vertrauen und wirbt nicht für Demokratie …
Im Wahljahr noch eine Chance aufzuräumen, Coronakrise mit Folgen demokratisch-sozial aufzufangen mit Gewerkschaften u.a., die die sozialen Menschenrechte vertreten, ein lückenloses Lieferkettengesetz einfordern …
Von: Jürgen Resch | DUH <juergen.resch@duh.de>
An: Wolfgang Jungheim <wolfgang.jungheim@sscc.de>
Datum: 23.04.2021 15:04
Betreff: Trotz massivster persönlicher Bedrohungen und Angriffen der Automobilindustrie…
...Seit Jahren kämpfen Autokonzerne und ihnen nahestehende Politiker gegen unsere Arbeit für die Saubere Luft in unseren Städten, den Klimaschutz und eine zukunftsgerichtete Verkehrswende. Regierungspolitiker vom CDU-Bezirksverband Stuttgart, Sitz von Daimler, Bosch & Porsche, beantragten erfolglos die Aberkennung unserer Gemeinnützigkeit und wegen unserer Klagen für die „Saubere Luft“ den Entzug der Klagerechte. Zum Ärger der mit den Dieselkonzernen paktierenden Politiker sind wir weiterhin gemeinnützig und haben zwischenzeitlich weitere wichtige Erfolge zur Durchsetzung der Sauberen Luft in unseren Städten erzielt.
Unser aktueller Kampf für ein schnelles Ende des Verbrennungsmotors, Offenlegung der geheimen Dieselgate-Akte, der Einführung eines Tempolimits und schnelle Einrichtung von „Pop Up Radwegen“ auf Autofahr- bzw. Parkstreifen führt derweil zu neuen Großangriffen der Autolobby auf die DUH.
Mit immer neuen und aggressiveren Klagen und Eilanträgen vor Gericht versuchte beispielsweise aktuell der VW-Konzern, die zwischenzeitlich von der DUH rechtskräftig durchgesetzte Veröffentlichung der Dieselgate-Akte weiter zu verhindern. Nach mehr als fünf Jahren zwang nun das Gericht mit einer beispiellosen Zwangsgeldandrohung das Kraftfahrtbundesamt, uns die Akte ungeschwärzt zu übergeben. Seit heute 23. April haben wir diese Unterlagen auf unserer DUH-Internetseite veröffentlicht.
Die aktuell wieder zunehmenden Attacken auf mich und die Deutsche Umwelthilfe zeigen, mit welcher Härte unsere Gegner versuchen, die Deutsche Umwelthilfe zum Schweigen zu bringen.
So hat Daimler bereits Ende 2015 versucht, die Veröffentlichung von Abgasmessungen per Klageandrohung zu verhindern. 2016 drohte Opel rechtliche Schritte an und erneut versuchte Daimler die Veröffentlichung von Dokumenten per Einstweiliger Verfügung zu verbieten. Seit 2017 bis heute versucht schließlich der VW-Konzern mit unzähligen Einstweiligen Verfügungen, Klagen und Eilanträgen vor Gericht unsere Arbeit zur Aufdeckung des „größten Industrieskandals der deutschen Nachkriegsgeschichte“ (SZ) zu behindern.
Alle bisherigen Versuche der Autokonzerne, uns über Drohungen oder Klagen zum Schweigen zu bringen, sind ebenso gescheitert wie die Versuche der mit ihnen verbundenen Politiker, uns die Klagerechte zu entziehen!
Ich bitte Sie auch für unsere aktuelle finale Dieselgate-Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) ganz herzlich um Ihre Unterstützung …
Jürgen Resch . Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe
Woran halte ich mich fest, wenn Veränderungen alles auf den Kopf stellen?
Jesu Solidarität und die Menschenrechtscharta und die viele kleinen Leute, die an vielen kleinen Orten Gutes tun; sie verändern die Welt zum Besseren, aber dafür benötigen wir Geduld im Schneckentempo der Veränderungen ... aber auch unermüdlichen Einsatz dafür, auch wenn dies unbequem ist und immer wieder hart wird für die, die sich für Solidarität und Menschenrechte einsetzen ...
Gott hat die Welt nicht nur für einen, sondern für viele Menschen geschaffen, die in Gemeinschaft miteinander leben sollen. Allein kann der einzelne Mensch für die Bedürfnisse seines Lebens nicht sorgen; er hat fremde Hilfe notwendig und muss darum seinesgleichen suchen.
(Adolph Kolping)
Gott, du hast die Welt den Menschen anvertraut. Sie soll eine Welt des Friedens und der Freiheit sein. Lass uns dafür eintreten, dass alle Menschen mit offenem Blick und aufrechtem Gang in deiner Welt leben können. Gib uns die Kraft und den Mut, deine Botschaft in die Welt hineinzutragen durch Christus, unseren Bruder, deinen Sohn mit dem Heiligen Geist. Amen
(Renovabis)